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Die U-17 Wasserballer fahren weiterhin auf der Überholspur

Was gemäss Strassenverkehrsgesetz verboten ist, ist für den Nachwuchs von der Goldküste scheinbar nicht relevant. Sie fahren seit dem Saisonstart auf der Überholspur. Auch grosse Namen im Wasserball stellen beeindruckt fest, dass gegen die Wasserfrösche zurzeit kein Kraut gewachsen ist. 

Erfolgsgeheimnis ist einerseits die jahrelange, systematische Arbeit mit dem Nachwuchs.  Andererseits ist die Trainings- und Spielgemeinschaft mit Frosch Ägeri eine unendliche Bereicherung und ein wahrer Glücksfall. Die Trainer kannten sich von internationalen Wettbewerben. Basierend auf der gegenseitigen Sympathie wurden Pläne geschmiedet und den gelegentlichen Trainingsspielen, folgten bald schon Taten. Heute präsentieren sich die vier Nachwuchs-Mannschaften der U-11, U-13, U-15 und U-17 in Topform. Die U-11 belegt im Zwischenklassement den hervorragenden 3. Rang. Alle anderen Teams sind seit dem Saisonstart im vergangenen Spätsommer ohne Tolggen im Reinheft unterwegs. Jedes Team ist in seiner Klasse Tabellenführer. 

Die Wasserballwoche in Zollikon startete am vergangenen Donnerstag nicht so vielversprechend. Die «Grossen» in der Nationalliga B erarbeiteten sich einen Achtungserfolg gegen ein in Bestbesetzung angetretenes Kreuzlingen II. Das Hinspiel konnte man noch für sich entscheiden – diesmal waren die Ostschweizer jedoch einen Tick stärker als das Heimteam. Saisonziel für den Aufsteiger in die zweithöchste Liga war, sich einen guten Platz im Mittelfeld zu erarbeiten. Das ist trotz der 14:20 Niederlage gelungen. Aquastar belegt in der National League B den 6. Platz nach fünf Spielen. Das Wochenende jedoch stand ganz im Zeichen der Nachwuchsmannschaft U-17. 

Sieg gegen Winterthur im Spitzenspiel am Freitagabend

Am Freitagabend um 20:30 galt es den Alltagsstress abzulegen und sich auf ein ganz wichtiges Spiel vorzubereiten. Das zweitplatzierte Winterthur reiste nach Zollikon. Ein bekannter Gegner mit einer Vorgeschichte hatte sich angekündigt. Im April 2023 war die Enttäuschung unserer Wasserfrösche unbeschreiblich gross. Wegen einer falsch eingestellten Spieluhr in Winterthur wurde das Spiel nach dem 1. Viertel abgebrochen und musste neu gestartet werden. Der 4:0 Vorsprung für die Seebuben war dahin. Der SC Winterthur vermochte aus dieser unglücklichen Situation Gewinn zu schlagen und entschied das so wichtige Spiel für die Playoff-Qualifikation knapp mit einem Tor Unterschied. Viele Spieler des damaligen U15 Teams, spielen nun eine Kategorie höher. Der erste Teil der Revanche war mit einem Auswärtssieg Mitte Dezember bereits geglückt. 

Die Gastgeber dominierten die Begegnung ab Spielfreigabe. Nach dem ersten Viertel liessen sich die Goldküsten-Cracks einen 5:2 Vorsprung notieren. Im zweiten Spielabschnitt meldete der Gast den Anspruch an, das Ruder mit einem körperbetonten Spiel rumzureissen. Trotz vielen Unterbrüchen war das Spiel nun flüssiger und geprägt von einer starken Abwehrleistung beider Teams. Sowohl der SC Winterthur wie auch unsere Wassersterne vereitelte in unmittelbarer Tornähe hochkarätige Chancen des Gegners. Die ausgezeichnet spielenden Torhüter gaben der Begegnung zusätzlichen Drall. Die 9:5 Führung für Aquafrosch zur Halbzeit war hart erkämpft und verdient. 

Der Kampf um jeden Ball hinterliess Spuren. Der untadelige Unparteiische Vedran Galijas setzte die Regeln konsequent durch. Das führte bei Winterthur in kurzer Abfolge zu drei Spielausschlüssen. Mit der Unterstützung von geschickt eingesetzten Time-outs des Trainers Adam Ferenczy, lösten sich die Gastgeber nun immer schneller vom Gegner. Unsere Ballkünstler schwammen zur Hochform auf und verfügten in der zweiten Spielhälfte über wesentlich mehr Spielanteile. Die nun klar überlegenen Aquafrösche setzten im letzten Spielabschnitt zur Kür an und zementierten mit dem Schlussresultat von 22:10 souverän die Hierarchie-Anordnung.

Genf erweist sich als harte Nuss 

Die Westschweizer vor dem Spiel richtig einzuschätzen war schwierig. Genf hat in der laufenden Meisterschaft erst vier Spiele bestritten und meist gut geliefert. Gegenüber unseren Wasserfröschen war da noch die Rechnung offen vom Hinspiel. Ende September gewannen die Seebuben auswärts mit 15:3. Die Übungsanlage tönte zumindest auf dem Papier eindeutig. 

Weniger als 24 Stunden nach dem kräfteraubenden Spiel vom Vortag gab Schiedsrichter Dean Suazo die Partie um 19:42 frei. Das erfolgsverwöhnte Publikum genoss den Ansturm unserer Wasserballer und nahm das Pausenresultat von 5:3 wohlwollend entgegen. Der Spielstand auf der Tafel, spiegelte die Kräfteverhältnisse im Wasser. 

Im 2. Viertel startete Genf eine fulminante Druckphase. Es schien als würde den Gästen auf einmal alles gelingen. Unterstützt durch zwei kleine Strafen drehten die Gäste aus der Konferenzstadt das Spiel und zogen bis zum Resultat von 5:8 davon. Respekt vor dieser Leistung.  Nach vier Minuten war der Spuk jedoch vorbei. Nun waren es die Aquafrösche, die das Zepter in die Hand nahmen. Was sie lieferten, war absolut hochpreisig. Die spielerische Wetterlage drehte und das Team hinterlegte ein Hochdruckgebiet nach dem anderen. Mit 9:9 zur Spielmitte wurden die mitgereisten Gästefans zurück auf den Boden der Realität geholt. In der verdienten Pause saugten die Seebuben das Lob aber auch die Verbesserungsvorschläge vom Trainer regelrecht auf. In aller Ruhe, Klarheit und Freundlichkeit – wie sich die Spieler das vom Cheftrainer gewohnt sind.

In der zweiten Spielhälfte servierten unsere Cracks ein vielschichtiges Wasserball-Menu der Extraklasse. Es wurde wahrlich kein Gang ausgelassen. Die Begegnung wurde angerichtet mit viel Moral, Spielwitz, Vertrauen, einem Hauch Abenteuer und einer Prise Humorlosigkeit. Das Spiel hatte nun einen sehr hohen Puls und ein noch höheres Tempo. Die Westschweizer versuchten mit teils recht ruppigen Auftritten in der Partie wieder Fuss zu fassen. Das passte dem Gastgeber jedoch nicht und Aquafrosch schaltete in der Schlussphase einen Gang höher. Der Autopilot wurde eingeschaltet und die Jungtalente stellten kurzerhand einen 5-Tore Vorsprung her. Von diesem Schock erholten sich die Calvinstädter nicht mehr. 

Kurz vor 22 Uhr beendete der Schiedsrichter die abwechslungsreiche Partie und protokollierte den 18:15 Sieg der strahlenden U-17 Goldküsten Cracks. Glückwunsch an Aquafrosch für den verdienten Sieg und Respekt an Genf für die starke Leistung, besonders im 2. Viertel. Es scheint als hätte unser Team mit Moral und Dominanz am Ende den Sieg errungen? «Ja das stimmt» meint Adam Ferenczy. «Ich bin sehr stolz auf die Mannschaft. In den beiden Spielen hat das Team Leidenschaft gezeigt und viel gelernt». 

Im März und Ende Mai stehen noch 2 Spiele an. Mit den beiden Siegen vom Wochenende, ist der Gruppensieg, als wichtiges Etappenziel auf dem Weg zur Meisterschaft, in Griffweite gerückt.