
Federico Lindt, Botond Mohos, Alexander Fülöp, Mihailo Cesarovic,Alexander Alleway,Barnabas Mohos,Levin Soland,Maximiliano Hofer,Jayden Brügger, Andras Szlovjàk,Theo Gordic, Ben Kleibrink, Bryan Zweifel,Leonidas Antoniou
Im Hintergrund die beiden Trainer
Links Gergely Fülöp, Mitte Adam Ferenczy
Nach dem überraschenden Ausscheiden von Genf und Carouge aus den Final 6 (Playoffs der Wasserballer) musste innert Stunden ein neuer Austragungsort gefunden werden. Die Entscheidung fiel auf Lugano. Viele Teams hatten bereits Übernachtungen in Genf gebucht und mussten sich am Mittwoch neu orientieren.
Die Trainer Adam Ferenczy und Gergely Fülöp nahmen das gelassen: «Wenn morgen ein Spiel in Budapest stattfinden würde, wissen wir, dass wir uns voll auf die Mannschaft konzentrieren können. Wir sind dankbar für die verlässlichen Eltern und die vielen stillen Helfer».
Am Samstag-Mittag reiste das Team mit dem Zug an. Teil der Vorbereitung für den Finaltag am Sonntag, war der Besuch der Viertelfinalspiele und das Studium der möglichen Gegner im Turnier. Mit einer anständigen Portion Pasta und dem Üben der Nationalhymne liess man den Abend früh ausklingen. Für Team, Staff und Fans war klar: «wir sind bereit für den Titelkampf».

Am Sonntag um 10:15 gaben die beiden Schiedsrichter Rafal Wocik und Dean Suazo das Halbfinalspiel gegen Zürich frei. Die in der Meisterschaft 4. platzierten Zürcher hatten sich am Vorabend gegen das 5. platzierte Nyon mit 10:8 durchgesetzt. Die direkt ins Halbfinale qualifizierten Seebuben konnten sich auf viele weisse T-Shirts auf der Tribüne verlassen und starteten energiegeladen. Das Spiel wurde einer Halbfinalpartie absolut gerecht. was die Zuschauer zu wahren Begeisterungsstürmen hinriss. Die beiden Torhüter zeigten sich in Bestform und verhinderten mehrere bereits sicher geglaubte Punkte. Am Schluss setzten sich die Seebuben gegen den Stadtrivalen mit 10:7 durch. Die Türe war offen zum Finale.
Lang vor 14:00 drängten sich Eltern, Geschwister, Freunde und Fans auf den Rängen. Die Sprechköre starteten mit einem mezzo piano und steigerten sich unaufhörlich und unüberhörbar zum forte fortissimo. Nicht alle Töne wurden auf Anhieb getroffen, dafür trafen die Spieler aus der Deutschschweiz umso besser im Wasser. Lugano wurde zu Beginn richtig gehend überfahren und wusste nicht mehr was oben und unten war. Den Südschweizern gelang jedoch zur letzten Pause der Anschlusstreffer zum 5:6. Lugano spielte in dieser Phase unwirsch und nahm viele Strafen. Die kurzzeitige Überzahl konnte jedoch von den Gästen nicht ausgenutzt werden. Im letzten Viertel verwandelten die Fans die völlig überhitzte Schwimmhalle in ein akustisches Tollhaus. Die Tessiner führten kurz mit einem Tor Vorsprung bevor sie das 7:7 wieder hinnehmen mussten. Eine kleine Unachtsamkeit im Spielaufbau erlaubte den Südschweizern einen eher kuriosen Ballgewinn. Etwas mehr als 1 Minute vor Schluss der Partie, erzielten die Gastgeber die Führung in der Partie. Dieser Vorsprung wurde verwaltet, trotz vehementem Aufbäumen der Gäste. Das mitgereiste, fachkundige Publikum gratulierte dem zweitbesten Team mit tosendem Applaus und feierte den Vizemeister meisterlich.

Auf die Frage hin, ob nicht mehr drin gewesen sei, sagte Adam Ferenczy: «Im Herzen haben wir schon längst die Goldmedaille gewonnen. Die Mannschaft wurde im vergangenen Herbst neu geformt und hat sich auf Anhieb gefunden. Heute haben wir gelernt zu verlieren». Gergely Fülöp ergänzt seinen Trainerkollegen: «Wir nehmen diese Erfahrung mit in die nächste Saison und werden unseren Mitbewerbern wieder alles abverlangen. Der Mannschaft gratulieren wir von ganzem Herzen. Wir sind unendlich dankbar, dass wir diese jungen Menschen sportlich und menschlich begleiten dürfen».